Thema: Was Stille bedeutet, was sie bewirkt, und wie wir sie wiederfinden
Wer sich für das Thema Stille interessiert wird unweigerlich auf das ein oder andere Buch des Benediktiner Mönchs Anselm Grün stoßen. Doch auch wer sich noch nicht in das Thema eingearbeitet hat sicherlich schon einmal von Ihm gehört oder gelesen. Das ist auch nicht verwunderlich wenn man bedenkt dass er mit über 300 veröffentlichten und 15 Millionen verkauften Büchern der Meistgelesene christliche Autor unserer Zeit ist. Jedoch war das nicht der einzige Grund weshalb ich ihn unbedingt als Interviewpartner gewinnen wollte. Er zeichnet sich für mich, nämlich auch durch seine Offenheit für andere Religionen aus. So beschäftigte er sich schon viel mit anderen Religionen wie zum Beispiel dem Buddhismus und widmete sich Intensiv asiatischen Meditationstechniken (Mehr Informationen zu Anselm Grün finden Sie unter dem Interview).
Alles in allem hat es zwar einige Monate gedauert bis es zu dem Interview kam, doch die Zeit des Wartens hat sich definitiv gelohnt. Am 13.07 2017 war es dann endlich so weit. Ich traf Anselm Grün in der Abtei Münsterschwarzach in der Nähe von Würzburg. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung ging es auch schon gleich los. Das folgende Interview beinhaltet Weisheiten und anwendbare Techniken die sicherlich für jeden der sich für das Thema Stille interessiert eine wahre Bereicherung darstellen.
Vielen Dank nocheinmal für alle Fragen aus meiner Community (Instagram). Ich denke, dass zu allen Fragen während des Interviews Antworten gefunden wurden.
Felix Anstädt: Was bedeutet Stille für Sie?
Anselm Grün: Ich bin Mönch und Mönch-Sein heißt normalerweise den ganzen Tag in der Stille zu leben. Natürlich muss ich bei meiner Arbeit auch ständig sprechen und Vorträge halten, aber die ersten drei Stunden am Tag verbringe ich auch in Stille. Denn es ist für mich ganz wichtig einen Raum zu haben, wo ich in die Tiefe und auf den Grund meiner Seele komme und mich eben nicht von außen bestimmen lasse.
Felix Anstädt: Was würden Sie sagen ist der Unterschied zwischen Ruhe und Stille?
Anselm Grün: Ruhe, Schweigen, Stille – das alles hängt zusammen. Stille ist etwas Vorgegebenes. Der Wald ist still, die Kirche ist still, der Raum, in den ich eintauche ist still. Das kann mir helfen still zu werden. Schweigen ist ein Tun. Ich muss den Mund halten und versuchen meine Gedanken zum Schweigen zu bringen. Das ist eine Frage der Übung. Und Ruhe ist das Ergebnis. Nicht jeder, der in die Stille geht, kommt zur Ruhe. Viele werden dort konfrontiert mit negativen Gedanken und haben das Gefühl, dass alles was schief gelaufen ist hochkommt und dass sie an sich und Ihrem Leben vorbeileben.
Deswegen sagt Jesus „Die Wahrheit wird euch frei machen“. Und Jesus selber gibt uns auch Wege zur Ruhe. Seid gütig und demütig dann werdet ihr Ruhe finden. Gütig heißt: ich finde nur Ruhe, wenn ich mich selber nicht ständig bewerte, sondern gütig mit mir bin, also das zulassen, was in mir ist. Damit kann ich dann umgehen. Und Demut ist der Mut in die eigene Wahrheit einzutreten. Nur wenn ich mich der Wahrheit stelle, komme ich zur Ruhe. Ansonsten wird die Stille mich nur unruhig machen. Es gibt ja viele Menschen, die zwar Ruhe haben wollen, aber keine Ruhe finden, da sie in sich selber keine Ordnung geschaffen haben.
Felix Anstädt: Also würden Sie sagen dass, die Ruhe eine innere Stille ist?
Anselm Grün: Ruhe ist eine innere Stille und in der Bibel wird ja auch von der Sabbat Ruhe Gottes gesprochen. Also so wie Gott dann am 7. Tag Ruhe hatte, so soll auch der Mensch in diese Ruhe eingehen. Diese Ruhe bei Gott ist einfach, weil er sah, dass alles gut war. Nur wenn ich mich akzeptiere, dann ist es gut so, wie ich bin und ich kann weiterwachsen und zur Ruhe finden. Jedoch keine satte Zufriedenheit, sondern eine, in der ich weiterwachsen will.
Felix Anstädt: Noch einmal grob zusammengefasst: Wie und wo schaffen Sie es Stille bzw. Ruhe zu finden?
Anselm Grün: Für mich ist einmal die Meditation wichtig. Dabei kann ich unter anderem mit dem Atem auf den Grund meiner Seele kommen. Aber auch bei der Arbeit ist es mir wichtig diese Ruhe zu finden, in die innere Ruhe zu gehen und sagen. Ich muss sicher nichts leisten, ich muss mich nicht beweisen. Ich spreche aus der inneren Ruhe heraus.
Felix Anstädt: Wie nehmen Sie das wahr, wenn Sie innerlich und äußerlich in Ruhe sind?
Anselm Grün: Für mich ist die Vorstellung wichtig, dass unterhalb der Gedanken, unterhalb des Chaos ein Raum der Stille ist. Wir sind oft nur abgeschnitten von diesem Raum der Stille. Und wenn ich mir nun vorstelle, da ist dieser Raum, auf den die anderen Menschen keinen zugriff haben, an dem das was sie von mir wollen kein Zutritt hat, dann bin ich einem Gespräch ruhig.
Felix Anstädt: Würden Sie sagen, dass es in den letzten Jahrzehnten schwieriger geworden ist stille zu finden? Alleine schon, da wir mittlerweile alle miteinander vernetzt, und dauerhaft erreichbar sind?
Anselm Grün: Einmal ist ein Hindernis der Lärm von Außen. In der Stadt findet man nicht so leicht ruhige Orte. Das andere ist sicher die Vernetzung. Wenn ich ständig einen Blick auf das Handy werfe und ständig höre dass da etwas ankommt an SMS oder WhatsApp, dann komme ich einfach nicht zur Ruhe. Ruhe braucht einfach ein Abschalten und sich von Störungen bewusst freimachen. Wenn ich meditiere, ist das Telefon ausgeschaltet. Das Handy habe ich sowieso nur bei Autofahrten dabei, wenn ich es brauche. Ansonsten gehe ich nicht mit dem Handy herum.
Felix Anstädt: Also würden Sie auch empfehlen mal lieber eine Zeit lang sein Handy auf die Seite zu legen?
Anselm Grün: Auf jeden Fall. Gerade in Zeiten, in denen man zur Ruhe kommen will. Also wenn ich auf einer Bank sitze oder Lese und dabei für mich sei will, dann sollte es weg. Wir sollten nicht ständig erreichbar sein. Es tut uns sicherlich nicht gut ständig herausgerissen zu werden.
Felix Anstädt: Finden Sie es wichtig in der Natur zu sein um Ruhe/Stille zu finden?
Anselm Grün: Die Natur ist für mich ein wichtiger Weg um zur Stille zu finden. Wenn ich zum Beispiel an einem Bach entlang wandere ist dort zwar keine absolute Stille doch dadurch dass ich das Rauschen des Wassers und das Singen der Vögel höre komme ich auch zur Ruhe. Ein Bach, der rauscht, stört die Ruhe nicht. Es ist ein beruhigendes Geräusch, so wie das Rauschen des Windes. Die Natur ist einfach da und das ist auch ein wesentlicher Aspekt von Ruhe: Es muss nichts bringen, ich stelle mich nicht unter Druck, dass ich etwas erreichen muss.
Ruhe heißt einfach nur da zu sein, so wie die Natur auch einfach nur da ist. Angelus Silesius dichtete schon: Die Rose ist ohne Warum. Sie blühet, weil sie blühet. Sie achtet nicht ihrer selbst, fragt nicht, ob man sie sieht. In der Natur da sein heißt: Ich bin Teil der Natur, Ich bin eins. Und das ist auch ein wichtiger Aspekt von Ruhe. Eins zu sein-Eins mit der Natur, mit sich selbst, mit Gott.
Felix Anstädt: Also ist es leichter zur Ruhe zu finden wenn man den Augenblick lebt und sich ihm sozusagen ergibt?
Anselm Grün: Ruhe heißt, dass ich jetzt in diesem Augenblick bin und nicht schon an den nächsten denke. Die Achtsamkeit und Gegenwärtigkeit sind wichtige Bedingungen der Ruhe.
Felix Anstädt: Welche Rolle spielt die Stille im Christentum?
Anselm Grün: Ich bin ja Mönch und für die Mönche war das schweigen ein ganz wichtiger Weg ihres geistigen Lebens. Sie waren in der Wüste und haben normalerweise den ganzen Tag geschwiegen. Für sie hat das Schweige drei Schritte: Das Ziel des Schweigens ist eins zu werden mit Gott und sich selbst. Das ist das höchste Ziel. Davor gibt es eben noch zwei andere Schritte. Der 1. Schritt ist die Selbstbegegnung. Wenn ich anfange still zu werden, dann tauchen eben all die Gedanken auf, und mit denen muss ich mich erst einmal beschäftigen. Ich kann sie nicht unterdrücken, sondern muss sie betrachte und schauen dass sie mich nicht beherrschen.
Der 2. Schritt ist loszulassen. Gedanken loslassen. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Eine ist: reinkommende Gedanken wahrnehmen und wenn ein Gedanke kommt, sagen ja da bist du, aber jetzt nicht. Also Wahrnehmen und Distanzieren. Dann das stille Sitzen, Meditieren, Gedanken ausatmen. Auch wandern kann zur Ruhe führen. Man kann sich regelrecht von Gedanken frei gehen. Das 2. ist also frei werden von Gedanken. Das 3. ist dann eins zu werden und ganz im Augenblick zu sein. Eins mit dem Augenblick – mit der Natur – mit Gott. Das ist das Ziel. Insofern ist Schweigen ganz wichtig. Es gibt ja auch das mystische Schweigen und auch in der Liturgie gibt es Augenblicke des Schweigens.
Felix Anstädt: Was war die längste Zeit die Sie bisher geschwiegen haben?
Anselm Grün: Eine Woche.
Felix Anstädt: Was hat das Schweigen bei Ihnen bewirkt? Haben Sie etwas gespürt, das dadurch zustande gekommen ist?
Anselm Grün: Ich habe mich gefragt: Woraus will ich leben? Was trägt mich? Was ist mir wichtig und was ist mir unwichtig?
Felix Anstädt: Jetzt gibt es ja die Stille nicht nur im christlichen Glauben, sondern auch in vielen anderen Religionen. Inwiefern würden Sie sagen ist das Thema Stille vielleicht eine Schnittstelle zwischen verschiedenen Religionen?
Anselm Grün: Wenn man in die Stille geht, fühlt man sich auch eins mit den anderen Menschen. Wenn der Buddhist meditiert und ich nebendran, dann entsteht da auch eine Einheit. Gerade im Buddhismus ist ja Meditation und Stille ganz wichtig. Nur bedeutet dann die Stille vielleicht etwas anderes. Ich habe mit einer Zen Meisterin, einer Buddhistischen Nonne zusammen ein Buch geschrieben und wir haben darüber gesprochen was wir erfahren wenn wir still werden. Für mich ist auf dem Grund der Stille ein Raum der Liebe.
Die Zen Meisterin meinte: Liebe ist mir zu anstrengend. Darauf hin fragte ich sie was sie denn in der Stille erfährt. Sie meinte: Leere. Mir wiederum war Leere zu kalt. Dann haben wir darüber diskutiert und uns wurde klar, für Sie ist liebe nur emotional, für mich jedoch eine Grund-Macht, eine Qualität des seins. Und leere ist für sie natürlich nicht kalt, sondern die Offenheit für das Göttliche. Wenn man also genauer betrachtet was die Stille bewirkt, so sind die Erfahrungen doch recht ähnlich. Die Mystiker und Stille hat ja auch etwas mit Mystik zu tun, streiten nicht um Rechtgläubigkeit. Wenn man solche Erfahrungen teilt, kommt man zusammen.
Felix Anstädt: Also bedeutet Stille in den verschiedenen Religionen häufig zu sich selbst und zu Gott, bzw. Einer anderen höheren Macht, zu finden?
Anselm Grün: Sich selbst finden und offen werden für das Geheimnis.
Felix Anstädt: Viele Menschen glauben ja nicht direkt an einen Gott und sind vielleicht auch noch in jungen Jahren in einer Findungsphase oder möchten sich vielleicht sogar von einer Religion distanzieren. Inwiefern würden Sie sagen besteht eine Schnittstelle zwischen dem Christentum und solchen Menschen?
Anselm Grün: Wenn jemand sagt er kann nicht an Gott glauben, frage ich ihn immer: An welchen Gott kannst du nicht glauben? Die meisten Menschen haben eben ganz bestimmte Vorstellungen und davon wollen sie sich distanzieren. Wenn wir von Gott sprechen gebrauchen wir Bilder von Gott, doch zugleich müssen wir wissen, dass Gott jenseits aller Bilder ist. Gott ist immer in Gegensätzen zu erahnen. Wenn man zum Beispiel in die Natur geht wird man von Gott umgeben, doch gefährlich wird es wenn man sagt Gott ist nichts als Natur.
Gott erfahren wir auch in der Schönheit oder in der Stille. Wir erfahren ihn in der Atmosphäre der Offenheit für etwas Größeres. Manche Menschen können das vielleicht nicht Gott nennen oder sehen Religion als einengend. Wenn wir aber die Bibel lesen ist diese nicht einengend. Die Worte Jesu wollen in die Erfahrung führen und ihr auch einen Namen geben. Auf dem Weg durch die Stille braucht man durchaus auch Begleiter.
Felix Anstädt: Also würden Sie sagen, dass man in der Stille generell den Weg zu etwas größerem finden kann?
Anselm Grün: Ja, unabhängig davon ob man jetzt an Gott glaubt oder nicht. Glaube drückt sich auch nicht unbedingt in frommen Worten aus, sondern in der Offenheit für das Geheimnis. Jeder von uns hat Glaube und Unglaube in sich und wenn wir den Unglauben auch umarmen dann ist eine Herausforderung für den Glauben immer wieder zu fragen: Was glaube ich wirklich? Was heißt Gott ist da? Was heißt Gott ist Mensch geworden? Was heißt Auferstehung? Es ist immer wieder eine Suche. Wenn ich aber den Unglauben bekämpfe und sage: „Ich bin nur gläubig“ dann muss ich alle anderen bekämpfen und lasse mich dadurch verunsichern.
Felix Anstädt: Jetzt ist es natürlich leichter zu Ruhe oder Stille zu finden wenn man in einem Kloster schweigen kann. Was würden sie den Menschen die nicht diese Möglichkeit haben um auch stille in Ihren Alltag einzubringen?
Anselm Grün: Es ist wichtig einen festen Ort zu finden, wo ich ruhig sein kann. Ob dies jetzt ein Zimmer ist oder eine eigene Ecke wo ich meditieren kann. Oder auch eine Kirche. Dort ist es ja meist auch sehr ruhig. Das andere sind Rituale. Das ich jeden Morgen und Abend eine kurze Zeit habe in der Ich Rituale machen. Rituale schaffen eine heilige Zeit und heilig ist das was der Welt entzogen ist, wo kein Mensch über mich verfügen kann. Es ist eine Zeit die mir gehört. Dort komme ich dann auch normalerweise mit dem Heiligen in Berührung. Und heilig ist eben das wo ich heil und ganz und frei von der Welt bin und aufatmen kann. Das hat auch etwas mit der Stille zu tun. Eine Stille wo der Lärm der Welt nicht hindringen kann.
Felix Anstädt: Also würden Sie sagen, dass die Stille eine heilende Wirkung auf Geist und Körper hat?
Anselm Grün: Ja auf jeden Fall. Wie die Griechen schon sagten: „Das Heilige vermag zu heilen”. Wichtig ist bei der Stille, dass wir auch die Sinne mit zur Hilfe nehmen. Entweder mithilfe des Atems oder mithilfe von Gebärden. Wenn ich nur sitze und überlege, dann komme ich nicht zur Ruhe. Wenn ich aber bewusst mit den Händen arbeite und mich öffne (Einladende Armhaltung) oder eine solche Armbewegung mache (Kreuzt die Arme so vor der Brust dass die Handflächen jeweils auf der gegenüberliegenden oberen Brust liegen) und mich damit annehme und den inneren Raum schütze, komme ich zur Ruhe. Die Gebärde führt mich zur Ruhe, da sie vom Kopf wegführt und der Kopf ist immer unruhig.
Felix Anstädt: Gibt es noch einen Gedanken zum Thema Stille den Sie den Lesern und vielleicht vor allem meiner Generation mitteilen möchten?
Anselm Grün: Ein Gedanke ist für mich ganz wichtig. Das wir aufhören zu bewerten. Solange ich mich bewerte und sage, dies ist nicht gut, und das ist nicht gut komme ich nicht weiter. Es ist so wie es ist. Gerade junge Menschen bekommen viele Ideen und meinen sie müssten sich selber ständig verändern. Verändern ist jedoch etwas Aggressives, „Ich muss ein anderer Mensch werden“. Die christliche Antwort darauf ist Verwandlung. Es ist wie es ist und es darf auch so sein, aber ich bin noch nicht der oder die ich von meinem Wesen her bin. Verwandlung heißt eben ich nehme alles an was ist und vertraue, dass das durchdrungen werden kann vom Geist Gottes und ich dadurch immer mehr mit meinem wahren selbst zum Vorschein komme.
Wer sich nicht wandelt, der bleibt stehen und erstarrt. Aber heute gibt es ja so einen krampfhaften Drang nach Veränderung. Da gibt es ja auch so viele Ratsgeberbücher. Da hatte ich ein amerikanisches Buch gefunden mit dem Titel: „Wie ich mich vollständig in 7 Tagen verändern kann“. Das ist für mich vollständiger Unsinn. Denn dieses aggressive unruhige, ständig an sich herum ändern ist das Gegenteil von Stille. Wenn ich die Stille verzwecke, weil ich ein anderer Mensch werden will, dann bringt sie mir auch nichts.
Felix Anstädt: Also bedeutet Stille auch Selbstakzeptanz?
Anselm Grün: Eine Akzeptanz und Absichtslosigkeit. Die Stille wirkt heilsam, aber ich darf sie nicht verzwecken, damit ich zum Beispiel besser denken kann. Die Stille ist in sich sehr wertvoll. Also einfach still werden und offen werden für das eigentliche.
Felix Anstädt: Vielen dank für das Interview und dafür dass Sie sich mit mir getroffen haben. Ich habe heute vieles gelernt und verstanden. Ich wünche Ihnen noch einen wunderschönen Tag und auch in Zukunft noch viele stille besinnliche Momente.
Kurzportrait:
Anselm Grün wurde am 14. Januar 1945 in Junkershausen als Wilhelm Grün geboren. Er ist ein Benediktiner Mönch und ist zudem als Autor spiritueller Bücher und Referent tätig. In den Jahren 1965 bis 1971 studierte er Philosophie und katholische Theologie in St. Ottilien und in Rom. Im Jahr 1974 promovierte er dann zum Doktor der Theologie. Hinzukommend studierte er Zeitraum von 1974 bis 1976 Betriebswirtschaftslehre in Nürnberg. 1976 erschien sein erstes Buch („Reinheit des Herzens“). Bis heute kamen circa 300 weitere Bücher dazu. Er gilt mit über 15 Millionen verkauften Büchern als der meistgelesene christliche Autor unserer Zeit. Von 1977 bis 2013 war er Cellerar der Abtei Münsterschwarzach. Dabei war er verantwortlich für die wirtschaftliche Leitung der Abtei mit ihren 20 Betrieben.
Anselm Grün ist seit den 1970er Jahren mit seinen Mitbrüdern auf der Suche nach neuen Aufbrüchen in der Spiritualität. Er beschäftigte sich infolge dessen auch viel mit asiatischen Meditationstechniken. Bei seiner Tätigkeit als Referent hält er pro Jahr im Durchschnitt etwa 200 Vorträge im In- und Ausland. Ab und zu ist er auch im Fernsehen zu sehen, wie zum Beispiel in der Sendung von Reinhold Beckmann oder im Nachtstudio des ZDF. Anselm Grün veranstaltet zudem regelmäßig Kurse. Diese finden meist in den Gästehäusern der Abtei in Münsterschwarzach oder im zugehörigen Priorat St. Benedikt in Damme statt.